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Am 12. September 2019 machte sich der Hofheimer Frauenbund mit dem Bus auf den Weg nach Fulda zur diesjährigen Diözesanwallfahrt, die unter dem Motto „Brot und Rosen“ stand. Den Hofheimer Frauen haben sich diesmal auch Vertreterinnen der Zweigvereine aus Haßfurt, Goßmannsdorf, Eltmann, Ebelsbach und Knetzgau angeschlossen.

Der Dom St. Salvator zu Fulda ist die Kathedralkirche des Bistums Fulda und als Grabeskirche des heiligen Bonifatius Ziel der Bonifatiuswallfahrten. Er stellt den Mittelpunkt des Fuldaer Barockviertels dar und ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt Fulda. Elisabeth von Thüringen ist die zweite Bistumsheilige des Bistums Fulda.

Der Würzburger Bischof Franz Jung war Hauptzelebrant an diesem Tag und begrüßte schon vor Beginn einige der vielen Besucher persönlich mit Handschlag und stellte sich auch gerne für Fotos zur Verfügung.

Es folgte der feierliche Einzug der Fahnenträgerinnen aus den einzelnen Zweigvereinen. Die Hofheimer Fahne trug, wie schon in den vergangenen Jahren, Michaela Leidner.

Von den ca. 1400 anwesenden Frauen waren viele der Einladung der Veranstalter gefolgt, in weißer Kleidung zu kommen. „Die Farbe Weiß symbolisiert die Taufgnade, die allen, Frauen und Männern, gegeben ist, und sie steht auch für die Erneuerung unserer Kirche“, erklärte KDFB-Diözesanvorsitzende Edeltraud Hann bei der Begrüßung.

Danach folgte die liturgische Eröffnung durch Bischof Franz Jung sowie seine einfühlsame Predigt. Das Wallfahrt-Motto „Brot und Rosen“ ist der Titel eines Liedes, das 1912 beim großen Streik von 14.000 Textilarbeiterinnen in Massachusetts entstand. Es erinnere bis heute an die uneingelöste Forderung nach gleichwertigen Lebensverhältnissen von Männern und Frauen. Auch in der Kirche werde die Frage nach der Gleichberechtigung der Frauen jetzt diskutiert. Es gelte, so Bischof Jung, Möglichkeiten auszuloten, um Mitverantwortung der Frauen in der Kirche in Deutschland zu stärken.Die heilige Elisabeth von Thüringen sei ein Beispiel für alternative Lösungen Sie habe gezeigt, wie solch überraschende Lösungen aussehen können. Elisabeth habe konsequent überkommene Rollenbilder durchbrochen und zu einer eigenständigen Form der Christusnachfolge gefunden, die zu ihrer Zeit absoluten Neuheitswert besessen habe.

Bischof Jung erhoffe sich „Offenheit für neue Lösungen jenseits der bisher aufgeworfenen Fragestellungen“. Die Kollekte von diesem Tag ist vorgesehen für die Frauenfriedenskirche in Frankfurt. Der Gottesdienst endete mit dem Segen und dem Lied „Großer Gott wir loben Dich“

Auf dem Weg vom Dom zum Restaurant, wo das gemeinsame Mittagessen eingenommen werden sollte, staunte die Gruppe beim Überqueren der Straße nicht schlecht, als sie den heiligen Bonifatius als Ampelmännchen entdeckten.

Nach dem Mittagessen fuhr der Bus zu der Gedenkstätte Point Alpha.

Point Alpha war einer von vier US-Beobachtungsstützpunkten an der hessischen innerdeutschen Grenze und heute eine Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte an der Straße zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen). Bei einer Führung wurde erklärt, dass Point Alpha bis 1989 als einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Europa war und im Kalten Krieg als einer der heißesten Punkte galt.

Dort standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt vier Jahrzehnte lang Auge in Auge gegenüber. Im „Haus auf der Grenze“ befindet sich im unteren Bereich eine Dauerausstellung, die sich stark mit der Entwicklung des Grenzregimes der DDR und dem Leben der Bevölkerung an und mit der Grenze auseinandersetzt. Auf der Empore widmet sich ein weiterer Ausstellungsteil dem "Grünen Band" und dem Biosphärenreservat Rhön.

Der aus Rasdorf stammender Führer, also eine Zeitzeuge, erzählte von einigen Ereignissen aus dem Grenzbereich, die er lieber nie erlebt hätte.

Im Außenbereich findet man noch je einen Wachturm aus dem „Osten“ und dem „Westen“ sowie den »Weg der Hoffnung« entlang des ehemaligen Todesstreifens. Hier symbolisieren 14 Skulpturen in Anlehnung an den Kreuzweg den gewaltlosen Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas.

Im „US-Camp“ gibt es eine authentische militärische Anlage und militärische Geräte aus der Hinterlassenschaft der US-Streitkräfte. In dem dazugehörigen Casino gab es zum Abschluss des Rundganges Kaffee und Kuchen.

Mit einer Panoramafahrt durch die Rhön endete ein ereignisreicher Tag.

Marion Woywode

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