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Es hat schon Tradition, dass die Frauen vom Hofheimer Frauenbund sich kurz vor dem 15. August treffen, um Kräuter zu sammeln für das Hochfest Mariä Himmelfahrt.

Seit dem 7. Jahrhundert feiert die katholische Kirche den 15. August als die Aufnahme Marias in den Himmel. Die gesammelten Kräuter werden zu einem Strauß gebunden und mit zur Kirche gebracht, wo sie an Maria Himmelfahrt vom Pfarrer gesegnet werden.

Der Strauß wird dann im Haus, im Herrgottswinkel, aufgehängt oder zum Kreuz gesteckt. Große Buschen dürfen erst an einem luftigen Platz trocknen und finden dann ebenfalls einen Platz in Haus oder Stall. Bei Unwettern und Stürmen werden heute noch einige dieser getrockneten Pflanzenteile im Feuer verbrannt, das soll vor Blitz und Unglück schützen.

Ein kleine Gruppe von Frauen traf sich in Reckertshausen und sammelte alles, was in der Natur noch zu finden war. Dabei galt zu beachten, dass es für die Zusammenstellung der Kräuterbüschel auch Regeln gibt:

Die Zahl der Kräuter soll "magisch" sein, mindestens sieben Kräuter sollten es sein.

Die Zahl sieben steht für die Anzahl der Schöpfungstage. Es können aber auch mehr sein,

9 steht für 3x3, also für die heilige Dreifaltigkeit.

12 steht für die Zahl der Apostel und der Stämme Israels.

24 2x12, steht für die zwölf Stämme Israels und die zwölf Apostel.

99 33x3 steht als Symbol für die heilige Dreifaltigkeit.

Typische Kräuter neben Alant sind echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut , Frauenmantel, Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe, Lebenskraut, Eibisch, Haselnusszweige, Ringelblume aber auch Majoran, Ysop, Goldrute, die verschiedenen Getreidesorten und viele mehr.

Nach dem Sammeln trafen sich die Frauen im Anwesen der Familie Leidner in der Halle und banden die Kräuter zu Sträußen.

Die gesegneten Sträuße konnten dann von den Kirchenbesuchern gegen eine kleine Spende erworben werden. 

Marion Woywode

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