Das Stadtbild wird geprägt von der fast zur Gänze erhaltenen Altstadt mit Sandstein- und Fachwerkhäusern, Stadtmauern, Toren und Gewölbekellern. Da Kronach den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden hat, kann es mit einer Reihe von historischen Bauwerken aufwarten. Unterhalb der weithin sichtbaren und die Stadt überragenden Festung Rosenberg erstreckt sich die sogenannte Obere Stadt, die historische Altstadt, mit einem Ensemble von Gebäuden mit dem Historischen Rathaus und der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer. Der viergeschossige, fast quadratische Hexenturm als Teil der Stadtmauern befindet sich unweit des neuen Rathauses. Erbaut wurde er im Jahre 1444 und war zunächst der nordöstliche Eckpfeiler der Stadtbefestigung. In seinem Untergeschoss befindet sich ein Verlies, das bis ins 17. Jahrhundert als Gefängnis diente. Beeindruckt waren wir von der Geschichte über die starken Frauen Kronachs, die während des Dreißigjährigen Krieges ihre Tatkraft bewiesen, indem sie die zahlreichen Feinde erfolgreich in die Flucht schlugen, obwohl ihre Männer den Kampf schon aufgegeben hatten.
Ein kräftiger Regenschauer während des Stadtrundgangs konnte die gute Stimmung nicht trüben, alle waren ausgerüstet mit Schirmen oder Regenjacken.
Da Kronach eine über 1000 Jahre alte Biertradition aufweisen kann, wurde auch in einem Brauereigasthof eingekehrt. Hier konnten sich alle bei einem guten Essen und hausgebrautem Bier stärken für den anschließenden, regnerischen Aufstieg zur Veste Rosenberg, wo bei den diesjährigen Festspielen für uns „Das Wirtshaus im Spessart“ auf dem Programm stand. Es gab in dem Stück komödiantische Verwicklungen rund um eine Räuberbande, den fahrenden Gaukler Hanswurst und um mutige Frauen. Während der Vorstellung unter freiem Himmel hielt das Wetter, auch hatten viele vorsorglich Kissen oder Decken dabei, sodass keiner frieren musste. Die amüsante Vorstellung hat allen gefallen und dann ging es wieder zurück nach Hofheim.
Marion Woywode