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Hofheim. Beim Katholischen Frauenbund stand am 6. August 2016 Theater auf dem Programm. Knapp 60 Begeisterte machten sich im Bus auf dem Weg zur Freilichtbühne nach Sömmersdorf. Don Camillo und das rothaarige Mädchen stand diesmal auf dem Programm.

Ein italienisches Dorf mit viel Atmosphäre, Rock'n'Roll-Musik, Miniröcke, Rotgardisten und die zwei berühmten Freund-Feinde Don Camillo und Peppone sorgten für allerlei Wirbel auf der Bühne.

Das Stück spielt 1963, der Pfarrer bekommt Druck von der Kurie, er möge stärker mit der neuen Zeit gehen, der längst verbürgerlichte Bürgermeister kämpft gegen zugezogene Konkurrenz von Linksaußen.

Das inzwischen etwas in die Jahre gekommene berühmte Freund-Feind-Paar hat Schwierigkeiten mit der modernen neuen Zeit.

Rock 'n Roll, Militärdienst-Verweigerer und Langhaarige bringen das sonst so beschauliche Leben im ländlichen Italien durcheinander und keiner mag mehr so recht an die alten Werte glauben. So hat sich neben Peppones biederer kommunistischer Partei eine „maoistische Rote Garde" breitgemacht – Chinesen, die dem Bürgermeister böse zusetzen.
Dem sonst so pfiffigen Don Camillo vermiesen nicht nur „langmähnige Rocker und Gammler" mit ihrer „gotteslästerlichen Ungezwungenheit" den Tag. Nein, auch noch ein progressiver Hilfspfarrer wurde ihm zugewiesen.

Und schlimmer noch, seine ihm anvertraute Nichte, die bereit ist, in ihrem Minirock für die Dorfjugend auf die Barrikaden zu steigen, verdreht mit ihrer roten Mähne allen ehrbaren Männern den Kopf.

Da heißt es, Nerven bewahren. Wie gut, dass der himmlische Herr gegenüber den Weltverbesserern Nachsicht walten lässt und seinen Hirten mit den Worten erinnert: „Don Camillo, beruhige Dich, auch ich war ein Revolutionär."

Die Zuschauer waren begeistert über jede Menge Action auf der Freilichtbühne. Vespas, alte Motorräder, ein kleiner Fiat 500 L oder ein hellblauer Fiat Ape, voll beladen mit Waschmaschinen, knatterten über die Bühne. Junge Leute prügelten sich, tanzten ausgelassen Rock 'n' Roll oder sangen herrlich schräg ihr „Go down, Moses" mit dem progressiven Hilfspfarrer in der Kirche. Die Musik trug dazu bei, dass die Leute im Takt wippten und viele gerne mitgetanzt hätten.

Das Publikum war begeistert über die gelungene Inszenierung dieser Komödie. In der dreistündigen Handlung kam nicht eine Minute Langeweile auf.
Vor der Vorstellung und während der Pause gab es In der einzigartigen Kulisse mitten im Wald  jede Menge italienische Spezialitäten, wie Pizza, Pasta oder Brot mit Tomaten, Mozzalrella oder Parmaschinken sowie Secco, Birra und sogar Limoncello und natürlich Gelati. Serviert wurde das alles von Helfern, die selbstverständlich auch in den italienischen Farben in grün-weiß-rot gekleidet waren.
Auf der Rückfahrt im Bus war die Stimmung weiter gut, obwohl es inzwischen nach Mitternacht war. Aber keiner wollte dann doch noch ein Stopp in Humprechtshausen zu „Rock im Wald" einlegen.
Zum guten Schluss gab es noch den Hinweis auf das nächste Event des KDFB, nämlich die Fahrt zur Diözesanwallfahrt zum Kreuzberg am Donnerstag d. 8. September 2016.

Marion Woywode

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