Impuls

Gedanken zum 29. Sonntag im Jahreskreis
Bitte hinten anstellen!
Schon von klein auf lernen wir diese Regel - egal ob im Kindergarten, später in der Schule, beim Einsteigen in den Bus oder an der Supermarktkasse. Wo schon einer ist, kann nicht noch ein Zweiter sein und derjenige, der vor mir da war, hat natürlich Vortritt.
Aber nicht überall ist es so einfach und selbstverständlich, sich hinten an oder hintenan zu stellen.
Manchmal tut es auch gut, vorne dran zu sein, im Rampenlicht zu stehen, zu erfahren, dass die eigene Meinung und Stimme etwas zählt und man was bewirken kann. Besonders schön ist es dann vor allem, wenn das, was man tut gut ankommt und es Anerkennung gibt.
Wenn ich in das Sonntagsevangelium schaue, könnte ich mir vorstellen, dass Jakobus und Johannes, zwei Jünger von Jesus so gesehen haben könnten. Sie haben ihr Leben, ihre Familie, ihre Arbeit und alles, was ihr Leben ausgemacht hat, hinten angestellt. Wie die anderen Jünger übrigens auch. Gemäß der Lehre und dem Vorbild ihres Meisters Jesus waren sie für andere da. Bewundernswert und vielleicht sogar nachvollziehbar, dass die Beiden sich nach Anerkennung für ihr Wirken sehnen und deswegen Jesus fragen, ob sie dereinst zu seiner Linken und seiner Rechten sitzen können, wenngleich das den anderen Jüngern gegenüber kein feiner Schachzug war.
Jesus entgeht diesem Wetteifer um Anerkennung, indem er seine Jünger zusammen ruft und ihnen klar macht, was wirkliche Größe für ihn ist: Für Andere da zu sein, ihnen Zuwendung zu schenken und die Augen für die Bedürfnisse der Menschen um einen herum offen zu halten. Unabhängig davon, ob das jetzt gesehen oder honoriert wird oder ob man erwarten kann, eine Gegenleistung zu bekommen. Kurz gesagt: Ein Diener für die Anderen zu sein. Und vielleicht liegt gerade darin der Schlüssel zu gegenseitiger Achtung und Anerkennung und einem respektvollen Miteinander: Denn wo jeder auf jeden achtet und für den Nächsten sorgt, wird im Idealfall keiner hinten runter fallen.
Agnes Donhauser
Bild: pfarrbriefservice.de

Herbst
„Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da“, so beginnt ein bekanntes Kinderlied. Der Herbst hat viele Gesichter, Sonne, Regen, Nebel, manchmal auch Schnee. Mir gefällt der Herbst am Besten, wenn die Bäume ihre Farbe wechseln und dann rot, gelb und golden leuchten. Goldener Oktober. Dann kann ich richtig aufblühen. Aber es gibt auch andere Seiten im Herbst, wenn es neblig ist, regnerisch, dann ziehe ich mich lieber zurück und werde nachdenklich. Eine gute Zeit also, einmal über das Leben an sich nachzudenken. Was ist gut, was sollte ich ändern? Auf dem Impulsbild in dieser Woche ist ein Kreuz so sehen, es steht am Ortsausgang Stöckach in Richtung Neuses. Immer wenn ich an diesem Kreuz vorbei komme, wird mir die Vergänglichkeit immer wieder bewusst. Der Korpus verwittert langsam, dennoch hat dieses Kreuz so viel Kraft - die Arme des Herrn so weit ausgebreitet. Ich hoffe, dass es uns alle am Ende unseres Lebens auch mit so weit ausgebreiteten Armen empfängt. Jetzt im Herbst in der Abendsonne hat das Kreuz auch mit den bunten Blättern der Bäume einen ganz besonderen Reiz.

Rosenkranz Impuls
Oktober – Rosenkranzmonat
Bevor jetzt jemand sagt: „Langweilig, alter Käse, brauchen wir nicht“, lest bitte erst den Artikel.
In der Woche vor meiner Weihe war ich mit den anderen Weihekandidaten zu Exerzitien in Schmerlenbach. (Da steht die Muttergottes, die so komisch schaut) In dieser ehemaligen Klosteranlage ist im Garten ein Labyrinth aus Pflastersteinen in den Boden eingelassen. Sicher kennst du dieses Labyrinth, zuerst geht man auf die Mitte zu, dann wieder nach außen, und du musst alle Wege gegangen sein, um zur Mitte zu gelangen. Ich sollte ja in dieser Woche zur Ruhe und weiter zu Gott finden. Also gehe ich in dieses Gebilde und weil nur Schritt für Schritt langweilig ist, fange ich an den Rosenkranz zu beten. Aber nicht die Gesätze, die Im Gotteslob stehen und die ich früher im Kommunionunterricht auswendig lernen musste. Sondern ich habe mir welche einfallen lassen.
- - Jesus, der immer bei uns ist
- - Jesus, der mich einlädt
- - Jesus, der mich in seinen Dienst stellt
- - ….
So sind jeden Tag neue Gedanken dazugekommen, denn ich bin jeden Tag dieses Labyrinth abgelaufen und dabei Rosenkran gebetet. Jetzt, so im Alltag hab ich nicht die Zeit, den Rosenkranz am Stück zu beten, aber ich bau in den Tag immer wieder ein paar „Gegrüßet seist du Maria“ ein, immer mit einem Gedenken, was mir an dem Tag wichtig ist. Da spielt es auch keine Rolle, wo ich gerade bin, ob im Auto oder auf der Arbeit. Selbst wenn´s mal Stressig ist, beten geht 😊
Versuch es doch auch einmal. Jetzt im Oktober wäre eine gute Gelegenheit damit anzufangen. Der Oktober ist der Rosenkranzkönigin geweiht. Wenn du wissen willst, wie man den Rosenkranz betet, dann kannst du im Gotteslob Nummer 4 nachschauen. Das Lied „Rosenkranzkönigin“ steht im Gotteslob Nummer 870. Ich wünsche dir gute Erfahrungen beim Beten. Übrigens ist die Muttergottes In Schmerlenbach durch einen Glaskasten geschützt und wird in der Gegend mittlerweile „Muttergottes im Aquarium“ genannt. So, jetz steh net da und gug wie die Muttergottes vo Schmerlebach, nimm dei Xangbuch und gug a mal nei.
Euer Thorsten Hueller

Impuls der Woche: Muss anders immer gleich schlecht sein?
Viele kennen wahrscheinlich diese drei „Totschlagargumente“:
„Des war noch nie so.“
„Ham mer noch nie so gmacht.“
„Da könnt‘ ja jeder kommen…“
Schneller als es einem manchmal lieb ist, ist damit eine neue, vielleicht auch gute Idee vom Tisch. Und das nur, weil sie eben anders ist als das, was man eben sonst kennt oder gewohnt ist. Neues – Anderes - bringt mitunter Unsicherheiten mit sich – das ist klar. Trotzdem kann es sich aber lohnen, sich darauf einzulassen oder es zumindest zuzulassen, wie auch die Jünger im Evangelium vom 26. Sonntag im Jahreskreis erfahren haben. Für sie war klar: Jesus nachfolgen bedeutet, mit ihm unterwegs zu sein, alles aufzugeben und so zu leben, wie er eben auch. Doch es schien auch Leute gegeben zu haben, die sich ihnen eben nicht anschließen wollten – aus welchem Grund auch immer – aber trotzdem Jesus und seine Botschaft in ihrem Umfeld erfahrbar werden ließen. Nicht nachvollziehbar für die Jünger.
Jesus bringt mit einem einzigen Satz auf den Punkt, was für ihn zählt: Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Kurz, knapp und doch so bedeutsam: Es gibt Menschen, die leben ihren Glauben anders als ich, vertreten andere Meinungen und haben vielleicht auch andere Vorstellungen von einem gelungenen Leben. Trotzdem kann es sich lohnen, ins Gespräch zu kommen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und festzustellen: Auch in dem, was anders und ungewohnt ist, kann sich viel Gutes und Gottes Liebe zu uns zeigen.

Impuls der Woche: Christus der König
Impuls der Woche
Hier in der Kleinen Kapelle, auf der Anhöhe über Gemeinfeld ist ein Kreuz, in der letzten Woche haben wir Kreuzerhöhung gefeiert. Meisten sehe ich am Kreuz einen leidenden und fast nackten, einen geschundenen oder gestorbenen Herrn.
Hier ist es anders, Jesus steht aufrecht, mit königlichem Gewand, majestätisch und dennoch einladend breitet er die Arme aus.
Christus triumphalis - Christus König
Wie sehe ich Jesus?
Im Leidenden Jesus kann ich die Leiden der Mitmenschen sehen, im königlichen Jesus sehe ich auch die Freuden der Menschen.
In der Anfangszeit des Christentums gab es keine Kreuzesdarstellung, weil das Kreuz ein Zeichen der Schande und des Todes war. Erst im 3. Jahrhundert nach der Kreuzigung gab es Darstellungen von Jesus am Kreuz, solche wie hier. Jesus als der König und Retter der Menschen.
Lass dich auf diesen Christus ein, der dein liebender Gott sein will, der dich in seine Arme schließen will. Du bist von ihm geliebt.

Impuls der Woche: Fest Kreuzerhöhung
Heute zum Fest Kreuzerhöhung, das am 14. September gefeiert wurde, ein Bildstock aus Bundorf, der neben der Kirche steht.
Auch wenn schon Teile des Körpers fehlen, Jesus ist zu erkennen. Erkennen wir ihn auch in unseren Schwestern und Brüdern?
Jesus hat sich selbst für uns geopfert, dadurch sind wir von aller Schuld befreit. Auch wenn es für Manche eine Torheit ist, dass ein Marterwerkzeug Heil und Erlösung bringt, ist es für uns Christen zum Erkennungszeichen und zum Zeichen der Erlösung schlechthin geworden. Jesus ist nicht im Tod geblieben, er ist auferstanden. Darum ist es auch ein besonderes Zeichen für die Auferstehung, wenn an einem Kreuz kein Körper hängt. Hier an diesem Bildstock geht es anscheinend schon in Richtung Auferstehung....
Im Kreuz ist Heil
Im Kreuz ist Hoffnung
Im Kreuz ist Leben

Mariä Geburt
Heute als Impulsbild ein moderneres Bild, das sich auf einer der Glocken der Kirche in Gemeinfeld befindet, Maria mit Kind.
Wir feiern heute am 8. September den Geburtstag von Maria, der Mutter Jesu. Maria ist schon vor ihrer Geburt von Gott auserwählt worden, die Mutter seines Sohnes zu werden. Dennoch hat er ihr „JA“ ihre Einwilligung abgewartet.
Daran, dass der Engel zu Maria gekommen ist, erinnern uns morgens, mittags und abends die Glocken unserer Kirchen. Sie erinnern uns, dass Jesus Mensch wurde und geboren wurde. Sie erinnern uns aber auch immer wieder an Maria, dass sie diejenige ist, ohne die es nicht möglich gewesen wäre.
In einem Gebet zu Maria Geburt heißt es: „Maria ist die Morgenröte, sie hat uns die Sonne des Heiles geboren, Jesus Christus“.
Erinnern wir uns doch wieder öfter daran, und vielleicht fängst auch du wieder an, den „Engel des Herrn“ zu beten, wenn du die Glocke hörst.
Das Gebet findest du im Gotteslob Nummer 3 Abschnitt 6.

Neue Impulsreihe Bildstöcke, Wegkreuze und Kapellen
Wir möchten mit einer neuen Impulsreihe starten und euch Bildstöcke, Wegkreuze und Kapellen in der PG Hofheim vorstellen.
Der heutige Bildstock steht in Reckertshausen am Ortseingang von Hofheim kommend, etwas versteckt zwischen zwei Bäumen. Er zeigt auf der Straßenseite die 14 Nothelfer, in deren Mitte das Jesukind sitzt. Auf der anderen Seite die Heilige Dreifaltigkeit, die jedoch leider sehr verwaschen ist. Auf dem Sockel befindet sich die Jahreszahl 1680. Die 14 Heiligen werden auch bei uns im Bistum Würzburg hoch verehrt und viele Wallfahrten aus unserer Gegend gehen zum Gnadenort bei Staffelstein. Kennst du ein paar der Nothelfer? Den Hl. Christophorus, einen der Nothelfer, hast du vielleicht schon auf einer Plakette im Auto gesehen, er ist der Patron aller, die unterwegs sind. Vielleicht sollten wir gerade jetzt in der Urlaubszeit um seine Fürsprache bitten. Allen die unterwegs sind wünschen wir eine gute und gesunde Heimkehr.

Impuls 27.07.-02.08.21
Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken dann gedenke ich des Bundes (Gen 9,14f.)

Impuls 20.07.-26.07.
Wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht - 1.Petr 4,11