Impuls

Gedanken zum 26. Sonntag im Jahreskreis
Es ist früh am Morgen und der Wecker klingelt. Wie verlockend ist es bisweilen sich nochmal umzudrehen, oder zumindest nur noch 5 Minuten liegen zu bleiben, obwohl so einiges ansteht. Da hab ich zugesagt, dass ich dem Nachbarn, jemandem aus meiner Familie oder sonst wem helfe und merke dann am vereinbarten Tag, dass mir das heute aus welchem Grund auch immer so gar nicht rein passt. Und schon steht eine Entscheidung an, wie bei den beiden Söhnen im Sonntagsevangelium, die von ihrem Vater in den Weinberg geschickt werden. Der Eine sagt „Ich hab keine Lust“ und geht trotzdem und der Andere sagt, „er geht“ und bleibt daheim. Was tun? So ehrlich sein, wie der Erste und nicht groß nach einer Ausrede suchen und sagen, dass es mir heute gar nicht passt und vielleicht dann später doch noch erledigen, was ansteht? Oder sagen, „ja, ich mach ja schon“ und dem nicht nachkommen beziehungsweise so lange verbummeln, bis die Sache im Sand verlaufen oder erledigt ist? Je nach Situation wird die Entscheidung unterschiedlich ausfallen. Das ist ganz menschlich. Und trotzdem lohnt es sich, dem Beispiel des ersten Sohnes zu folgen und anzupacken. - Sei es aus dem Wissen heraus, dass sich andere auf mich verlassen und ich mich auch auf sie verlassen können möchte oder deswegen, weil füreinander da sein nicht nur geben, sondern auch reichlich mit guten Erfahrungen beschenkt zu werden bedeutet.

Gedanken zum 25.Sonntag im Jahreskreis
"Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denár. Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen." Sicher kennst du das Evangelium, jeder erhält einen Denar. Ob eine Stunde gearbeitet oder den ganzen Tag. Ist der Gutsbesitzer, also Gott, da nicht ungerecht? Ich finde, er ist sehr gerecht! Jeder bekommt das, was ausgemacht war, eben einen Denar. Das ist da Geld, was damals ein Mensch für einen Tag zum Leben gebraucht hat. Das heißt also, Gott gibt uns alles was wir brauchen für unser Leben. "Unser tägliche Brot gib uns heute", das ist ein weiterer sehr bekannter Satz, der immer wieder gesprochen wird. Brot, täglich, nicht im Überfluss, sondern für heute. Morgen kann ich wieder bitten und ich werde wieder erhalten. Das ist die Liebe Gottes, er schenkt sie uns immer wieder, täglich. Heute, Morgen, Ewiglich.

Impuls zur 24. Woche im Jahreskreis
In unserer PG gibt es zwei Kirchen, die in dieser Woche am Fest Kreuzerhöhung inr Patrozinium feiern konnten. Die Kreuzkapelle in Hofheim und die Kirche in Neuses sind dem Heiligen KReuz geweiht. in Neuses gibt es auch einen kleinen Kreuzpartikel, den wir im Gottesdiesnt verehrt haben.Mit diesem Gebet möchte ich euch den Impuls für die Woche geben.
Wir schauen auf das Kreuz. Wir schauen dorthin, wo niemand hinschauen mag. Wir sehen einen Mensch, der leidet. Wir sehen einen Menschen, den wir lieben und der uns liebt. Und dieser Mensch schreit. Und dieser Mensch stirbt. Und dieser Mensch schweigt. Wir schauen auf Jesus Christus am Kreuz.
Wir schauen auf das Kreuz. Und wir erkennen darin unseren Nächsten, der leidet. Im Kreuz sehen wir das Elend der Welt: gefolterte Menschen, rechtlose Menschen, verlassene Menschen, hungernde und dürstende Menschen durch die Geschichte der Menschheit bis heute.
Wir sehen auf’s Kreuz und erkennen die geschundene Kreatur. Und sie seufzt und sie stöhnt und sie schreit zu Gott.
Wir schauen auf das Kreuz. Und wir erkennen unser Kreuz, unsere Not, unsere Angst, unsere Verzweiflung, unsere Leere.
Wir sehen auf das, was wir in uns tragen, unsere Widersprüche, unsere Dunkelheit, unsere Lieblosigkeit.
Wir schauen auf’s Kreuz, auf die ausgebreiteten Arme Gottes, die uns und alle empfangen. Wir schauen auf’s Kreuz, in dem Himmel und Erde sich berühren. Wir schauen und werden still.
Herr Jesus Christus, wir schauen auf dich und dein Kreuz. Nimm du uns hinein in das Geheimnis deines Todes, das uns vom Tod erlöst und in der Gewissheit des Ostermorgens Hoffnung auf ein ewiges Leben schenkt.

Gedanken zum 22.Sonntag im Jahreskreis
Bin ich auf der Richtigen Spur? Trete ich in die richtigen Fußstapfen?
So könnte man sich fragen, wenn man in unbekanntem und unwegsamen Gelände unterwegs ist. Vor Jahren hab ich ein Schlüsselband geschenkt bekommen mit der Aufschrift: "Tritt in die Fußspuren Gottes, er hat deine Schuhgröße". Hat Gott Schuhgröße 46? Spaß bei Seite :-)
Im Evangelium ruft uns Jesus auf, ihm nachzufolgen: "Wenn einer hinter mir hergehen will,
verleugne er sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir nach.
Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert,
wird es finden."
Soll ich alles aufgeben, mich selbst?
Wie soll ich ihm dann folgen?
Ich denke, Jesus stellt uns schon in die richtige Spur, er gibt uns schon ab und zu Zeichen, wie und wohin wir ihm folgen sollen. Ich muss es nur zulassen, ich muss nur auf ihn hören und mich auf ihn einlassen.
Manchmal gehört auch etwas Mut dazu, anders zu gehen als andere.
Der Heilige Johannes Bosco hat einmal einen Satz gesagt, der mir in meinem Leben wichtig geworden ist: "Gehe mutig auf dem Weg, auf den Gott dich gestellt hat, um zu ihm zu gelangen."
Sei behütet und getragen in dieser Woche.
Thorsten Hueller

Gedanken zum 21.sonntag im Jahreskreis
Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Das ist eine Aussage.
Petrus macht dieses Glaubenszeugnis, als ihn Jesus gefragt hat, für wen er ihn hält. So wie die anderen Menschen für einen der Propheten oder sonst wen.
Wir ist das heute, für wen halten die Menschen Jesus? Für einen spirituellen Führer, für einen aufrührer wie dasmals manche Pharisäer oder einfach für einen, den es gar nicht gegeben hat?
Für mich ist Jesus nicht nur ein besonderer Mensch, sondern ein Freund, zu dem ich immer kommen kann. Er ist aber auch etwas anders, denn ich kann in ihm Gott erkennen. Ihm nah sein zu können, in der Kommunion oder wenn ich bei einer Prozession die Monstranz mit dem Herrn trage, dann sind wir auf Augenhöhe, er ist mir nah und ich ihm, das sind wunderbare Momente. Aber auch bei einer Anbetung, wenn ich ihm nahe sein kann in der Stille und dann meine Gedanken ohne große Worte ihm hinlegen kann, dann ist Christus ganz für mich da. Dann kann ich sagen, du bist Christus, der Sohn Gottes. Versuche es doch auch mal, ihm nahe zu kommen. Vielleicht auch mit dem Lied: Wer glaubt ist nie allein. Da heißt es in einer Strophe auch: Du bist Christus, der Sohn Gottes.
Lass dich auf diesen Menschgewordenen Sohn Gottes ein, dann ist er nicht irgend ein Prophet, dann ist er für dich Tür zum Leben, und ein wahrer Freund.

Gedanken zum 20. Sonntag im Jahreskreis
Ihre Brandopfer und Schlachtopfer
werden Gefallen auf meinem Altar finden,
denn mein Haus
wird ein Haus des Gebetes für alle Völker genannt werden. (Jes 56,7)
Mein Haus wird ein Haus des Gebetes werden. In den nächsten Wochen werden in vielen Ortschaften die Kirchweih-Feste gefeiert. Wir feiern dann, dass Gott eine Wohnung im Dorf, in der Stadt einfach unter uns hat. Bei uns in der PG gibt es - Gott sei Dank - noch Menschen, die das zu schätzen wissen. Bei uns gibt es noch Gottesdienstbesuch, ob unter der Woche oder am Sonntag. In einem Artikel im Internet hab ich diese Woche gelesen, dass im Osten unseres Landes immer mehr Kirchen von den Bistümern nicht mehr getragen werden können. Bei uns im Bistum Würzburg ist das noch nicht der Fall. In den östlichen Bistümern werden Kirchenbauvereine gegründet, um die Kirchengebäude erhalten zu können und sie auch für andere kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können. Aber die Menschen haben erkannt, dass es einen Ort im Ort braucht, um zusammenkommen zu können. Das ist in vielen Orten bei uns in der Gegend auch so. Es gibt keinen Laden, keinen Bäcker, manchmal nicht mal ein Vereinsheim. Also ist die Kirche der einzige Ort, an dem sich die Menschen treffen können.
Kirchen sind aber nicht irgendein Versammlungsort, sie sind das Haus Gottes. Er ist gegenwärtig, im Sakrament, im Wort und vor allem, wenn sich die Gemeinde versammelt. Lass dich von ihm in seinem Haus einladen, sei bei ihm Gast. Sprich dort mit ihm, lass dich von seiner Nähe inspirieren und genieße die Ruhe und momentan die Kühle der Kirche.

Gedanken zum Fest der Verklärung des Herrn
Jesus ist mit drei seiner Apostel auf dem Berg. Da wird er verwandelt, sein Gewand wird leuchtend weiß. Es erscheinen Mose und Elia, die größten Propheten des alten Testaments.
Diese Verklärung ist schon ein Vorausblick der Göttlichkeit Jesu.
Petrus ist so erstaunt, dass er es nicht begreifen kann, und möchte Hütten bauen für Jesus und die Propheten. Sein Versuch, das Unbeschreibliche fest zu halten. Wie ist es bei dir? Möchtest du auch manchmal einen schönen Augenblick oder eine Emotion festhalten? Manchmal steht die Welt aber auch still, wenn etwas schreckliches oder etwas wunderschönes geschieht, und wir merken, die Welt um uns dreht sich einfach weiter. Dann möchten wir die Welt festhalten. Ebenso erging es Petrus. Er wollte den Moment festhalten, in dem Jesus seine Göttlichkeit gezeigt hat. Verstehen und darüber reden können die drei Apostel erst nach der Auferstehung. Aber dann mit aller Kraft. Sie verkünden den Auferstandenen, Jesus Christus. Auch wir dürfen ihn verkünden und in die Welt tragen, auch wenn wir ihn nicht immer ganz begreifen und verstehen. Auch wenn wir seinen Göttlichkeit erahnen, ganz verstehen und erfassen werden wir es nie.

Gedanken zur Woche
Mit dem Himmelreich ist es wie mit…."
Diesen Satz hören wir an diesem Sonntag drei Mal im Evangelium.
Wie mit einem Sämann, wie mit einem Senfkorn und wie mit Sauerteig. Drei völlig
unterschiedliche Gesichtspunkte mit denen Jesus das Himmelreich vergleicht. Wie ist der
Himmel oder besser gesagt, das Reich Gottes für dich?
Ist das Himmelreich nur etwas, das ich für die Zukunft erwarte und mir ersehne, nach meinem
Tod. Oder ist das Reich Gottes schon im Hier und Jetzt spürbar und erlebbar? Was kann ich
dafür tun, dass es erfahrbar wird?
Nimm dir in der neuen Woche ein paar Augenblicke Zeit. Zeit für dich, Zeit für deine
Mitmenschen und Zeit für Gott, dann bricht auch für dich das Reich Gottes an, im Hier und
Jetzt.

Gedanken zum Sonntag
"Der Wald steht grün, die Jagd geht gut, schwer ist das Korn geraten.“ beschreibt das Frankenlied - in diesen Tagen sehr passender Weise. Die Getreidefelder werden abgeerntet. Voll beladene Fahrzeuge bringen die Ernte ein. - Gott sei Dank auch trotz der schwierigen Wetterbedingungen. Jetzt zeigt sich, dass durch Regen und Sonnenschein in Verbindung mit menschlichem Zutun aus der Saat des Frühjahrs einiges geworden ist. Die Sonntagslesung greift diese Erfahrungen auf: „So spricht der Herr: Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.“ ( Jes 55,10-11) Gottes Wort wirkt mit der gleichen scheinbaren Selbstverständlichkeit wie passendes Wetter. Und doch geht das nicht ohne menschliches Zutun. Es braucht Menschen, die Gottes Wort zum Wirken bringen, wie damals einen Propheten Jesaja oder auch heute ganz unterschiedliche Menschen. Gottes Wort ist bereits als Saat grundgelegt, wächst und gedeiht. Wo kann ich mit Gottes Beistand helfen,dass sein Wort in meinem Umfeld weiter wirken und zum Blühen kommen kann?

Gedanken zum 13. Sonntag im Jahreskreis
Im Leben ist sehr viel automatisiert. Manchmal so automatisiert, dass die Gedanken irgendwo ganz wo anders sind und auf einmal die Frage im Hinterkopf auftaucht „Hab ich jetzt….? Hm… Naja, ich schau doch lieber nochmal nach ob alles passt.“ Oder eben auch „Was wollte ich jetzt gerade eigentlich?“ Da gibt’s Sachen, die gehören von klein auf dazu. Ohne sie würde etwas fehlen und so laufen sie oftmals ganz selbstverständlich und manchmal unhinterfragt einfach so weiter wie eh und je. Jesus gibt im Sonntagsevangelium mit teils drastischen Worten einen Anstoß, mal auf die Hintergründe des eigenen Tuns zu schauen. - auch im Hinblick auf den eigenen Glauben: Warum mache ich das? Und welche Bedeutung hat er dabei für mein Handeln?

Gedanken zum 11.Sonntag im Jahreskreis
Das Himmelreich ist nahe!
Das hat Jesus vor 2000 Jahren gesagt. Warum ist es immer noch nicht da? Oder doch? Jesus hat seine Apostel ausgesandt, die Liebe Gottes zu verkünden. Diese Liebe kann spürbar werden, wenn wir gegenseitig für einander da sind. So könnte man die Liste der Apostel weiter schreiben, die Jesus heute im Evangelium beruft. Michael der Elektriker, Sandra die Arzthelferin, Gabi und Elke die Erzieherinnen und Ali und Sammy die Bauarbeiter….. Ich könnte die Liste unendlich weiterführen, denn wir alle, die Jesus erkannt haben und seine Liebe weitergeben, sind Jünger und Jüngerinnen von ihm. Das Himmelreich ist nahe, im Krankenhaus und Praxen, in denen Menschen geheilt werden. In Betrieben, in denen sich Menschen sich unterstützen, austauschen und gegenseitig Ratschläge geben.
Das Himmelreich ist da, wo Jesus gegenwärtig wird, im Miteinander, nicht nur in der Kirche. Das Himmelreich ist nicht nur Nahe, sondern schon angebrochen. Ich wünsche dir, dass du es spüren kannst. Auch das Fest, das am vergangenen Freitag gefeiert wurde, das Herz Jesu Fest, zeigt die Liebe Gottes zu uns Menschen.
Heiligstes Herz Jesu, Birgit mich in deiner Liebe.

Gedanken zum Hochfest Dreifaltigkeit
Dreifaltigkeit, das Hochfest, das wir heute feiern, hat es in sich. Es ist nicht wie Weihnachten, Ostern oder Maria Himmelfahrt so einfach zu beschreiben. Heute haben wir kein Handfestes Ereignis, das wir feiern, sondern ein sogenanntes Ideenfest. Für mich ist es auch gar nicht so einfach, zu schreiben, ich möchte ja nicht sagen müssen: Es ist einfach so - Punkt. Das Fest, ist eigentlich das größte Geheimnis unseres Glaubens. EIN Gott in drei Personen - DREI Personen einer einzigen Gottheit. Wenn das schon für gläubige Christen nicht einfach vorstellbar ist, wie muss es dann erst für aussenstehende oder andersgläubige Menschen sein? Vielleicht kann man die Dreifaltigkeit mit wasser erklären. Wasser ist chemisch gesehen H2O. Wasser kann flüssig, fest oder gasförmig sein, bleibt aber immer H2O. Das flüssige Wasser ist aber weder Dampf noch Eis, Dampf weder Eis noch flüssig. So ist es auch mit unserem Gott. Der Vater ist nicht der Geist und nicht der Sohn, der Sohn nicht der Geist und nicht der Vater, trotzdem sind alle oder auch nur eine Person - Gott. Ich hoffe, ich habe Dich jetzt damit nicht noch mehr verwirrt, hoffentlich hat mein bescheidener Versuch eher dazu beigetragen, Gott besser verstehen zu können. Vom Heiligen Augustinus gibt es eine Erzählung: Er lief am Strand entlang, da sah er ein Kind, dass mit einer Muschel versucht das Meer in einen Kuhle im Sand zu schöpfen. Augustinus sagt zu dem Kind, dass sein Unterfangen unmöglich sei. Das Kind sagte zu ihm: Ich glaube, es ist eher möglich, als dass du das Mysterium der Dreifaltigkeit ergründen kannst. Wenn es schon dem Heiligen Augustinus unmöglich war, dann, denke ich, ist es nicht schlimm, wenn ich es nicht verstehen kann. Ich glaube daran.